Dikla Stern (*1972 Tel Aviv)
Nach dem Diplom in bildender Kunst und Design am Avni-Institut in Tel Aviv schloss sie erfolgreich ihren Master of Arts (M.A.) in Kommunikationsdesign, Philosophie und Medientheorie bei Prof. Dr. Thomas Friedrich an der Hochschule Mannheim ab. Seit 2010 ist sie als bildende Künstlerin, Kommunikations-designerin und freie Kunstdozentin in Berlin tätig.
STERNs Werke sind in verschiedenen Privat- und Firmensammlungen im In- und Ausland vertreten. Ihre Ausstellungen wurden von Stiftungen und Institutionen, beispielsweise Adrienne und Otmar Hornbach Stiftung, Dieter-Kissel Stiftung, Werner-Deschauer Stiftung, Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, DenkBunt im Wartburgkreis im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" gefördert.
Ihre Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen u.a. im CICA Museum in Südkorea oder Elisa Klapheck sowie Sigma-Milieus und wurden in Deutschen Hygienemuseum Dresden, der Potemka Galerie Leipzig sowie im Rahmen des 5. European Month of Photography (EmoP) Berlin oder der Biennale für zeitgenössische Kunst in Florenz gezeigt. Arbeiten sind u.a. im Film „Fucking Berlin“ und dem Zweiteiler „Altes Land“ (ZDF) zu sehen. Zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland wurden ihre Werke in der Anneliese Deschauer Galerie in Thüringen ausgestellt. 2017 erschien der Katalog „Brave New World“. Zahlreiche Artikel in Presse und Kunstmagazinen zeugen von der Aussagekraft ihrer Bilder.
Der Kunstverein Eisenach e.V. zeigt in Kooperation mit dem Kulturmanagement Wartburgkreis und den ACHAVA-Festspielen Thüringen die Ausstellung „Lililalaland“ der in Berlin lebenden Künstlerin Dikla Stern.
Die Arbeiten der Künstlerin widmen sich den schwierigen, tiefergehenden Kausalitäten unseres Seins und werfen einen geschärften Blick auf die Komplexität der Dinge. Mit Witz und Ironie greifen sie eine Vielzahl von Fragestellungen und Themenkomplexen auf, die tief in unseren Alltag dringen und mit gesellschaftlichen Tabus brechen. Dabei sind sie geprägt von einer kritischen Haltung gegenüber kulturellen Konventionen, politischen Entwicklungen und sozialen Ungerechtigkeiten. Ihre Werke laden uns ein, nicht nur in globale Geschehnisse einzutauchen, vielmehr bilden sie eine konträre Oberfläche, die uns zur Reflexion der Welt und des sich darin befindenden eigenen Ichs drängt.
Die Ausstellung im ehemaligen Elektrizitätswerk in Eisenach vereint aktuelle Arbeiten, die sich in einem konzeptionellen und experimentellen Prozess befinden und sich mit Alltagsgegenständen auseinandersetzen. Dikla Sterns künstlerische Entwicklung erstreckt sich anfänglich vom Porträt zum Objekt, vom Objekt zur Schrift (lifeguard, 2023) und Objekt-Schrift-Konstellationen (Reste einer Ehe, 2023) und verortet sich aktuell zunehmend in raumgreifenden Installationen (Lililalaland, 2023).
Zentrales Schlüsselelement ist die Verwendung von Schrift, die sich oft vom visuellen Erscheinungsbild des dargestellten Objekts inspirieren lässt. Dies kann von niedlichen und ansprechenden Darstellungen, von verstörenden und konfrontativen Bildern bis hin zu minimalistischen Bildelementen reichen. Die künstlerische Verarbeitung der Alltagsgegenstände verleiht diesen neue Bedeutungsebenen, deckt verschiedene Dimensionen auf und wirft Fragen auf. Auf diese Weise wird die Verwendung von Sprache in den aktuellen Arbeiten Sterns als Handlung betrachtet, die soziale Realität mitgestaltet, Normen etabliert und Identitäten formt und somit in Anlehnung an Mel Bochner Sprache als performativen Akt versteht.
Zeitgenössischer denn je eröffnet die Ausstellung ebenfalls einen Blick auf die jüdische Familiengeschichte Sterns in der kleinen katholischen Rhönstadt Geisa.
Mit Albert Stern (*30.07.1916 in Geisa †27.08.1985 in Tel Aviv), gewährt die Enkelin des gebürtigen Geisaers, der das Familienschicksal schriftlich festhielt, Einblicke in Flucht, Deportation, Emigration und den Neuanfang in Palästina/Israel. Briefe, Dokumente und Fotografien berichten als Zeitdokumente von politischen Umständen und persönlichen Erinnerungen einer thüringischen Familie und deren verlorenen Heimat.
Neben Führungen, Artist Talks und Workshops ist die Ausstellung Teil der ACHAVA-Festspiele Thüringen.
Mehr zum Rahmenprogramm finden Sie unter www.lililalaland.de